Ein pflanzliches Produkt wie Wein, das bekanntlich auf der Basis von Trauben herstellt wird, ist doch immer vegan, oder?
Aufgrund der diversen Herstellungsverfahren gibt es sowohl in Österreich als auch in der übrigen Welt vegane und nicht-vegane Weine. Im Folgenden wird aufgezeigt, welche Faktoren darüber entscheiden, ob ein Wein vegan bzw. nicht-vegan ist und welche Perspektiven sich veganen Weinliebhaberinnen und Weinliebhabern eröffnen.
- Der Grüne Veltliner Riesmein 2020 ist der Klassiker unter den Grünen Veltlinern und histaminfrei.
- Ein Hauch von Lychee in Kombination mit grünem Apfel und einer Prise Pfeffer. Ganz markant ist der samtige Abgang und die lebendige Säure. Ein gelungener Jahrgang ganz im Sinne eines typischen...
- Unser Grüner Veltliner Riesmein wächst in der von uns benannten Lage Riesmein: Sie liegt morgens in der Sonne und genießt den Abend im Schatten. Weine dieser Lagen sind daher besonders fein,...
- Speiseempfehlung: Zum kulinarischen Hochgenuss wird österreichs nationale Weißweinsorte zu österreichs Nationalgericht: Wiener Schnitzel mit Erdäpfelsalat.
- GOLD bei der NÖ Weinprämierung 2020
- Ein unübertrefflich, klassischer Bio Zweigelt: fruchtig frisch und betont kräftig. Schmeckt wie Kirschen frisch vom Baum. Der rote Wagramer-Liebling!
- GOLD bei der NÖ Weinprämierung 2020
- Speiseempfehlung: Schweinsbraten mit Sauerkraut und Serviettenknödl.
- Sein Bukett ist kräftig und fruchtig, nach Kirschen wie frisch vom Baum gepflückt. Die Kirsche findet sich auch im Geschmack wieder, der vor allem mit Ausgewogenheit überzeugt. Im Abgang ist der...
- Ein fröhlicher Wein, der zum Lachen anregt: Exotische Früchte, elegant und mild. Von namhaften Sommeliers empfohlen.
- Jahrgang 2020, Histaminfrei
- Der Winzer empfiehlt: Helles Fleisch sowie fruchtige Nachspeisen zählen zu den bevorzugten Partner des Gemischten Satzes.
- GOLD NÖ Weinprämierung 2021, GOLD Internationaler Bioweinpreis 2019
Vegane Weine vs. Bio-Weine
Obgleich viele Produzenten von veganen Weinen auch im Bereich ökologischer Weinbau aktiv sind, wäre es ein Fehler, beides gleichzusetzen. Während sich der Begriff „vegan“ lediglich auf die Abwesenheit jeglicher Form von tierischen Erzeugnissen bezieht, geht es bei der biologischen Landwirtschaft darum, die Flora und Fauna, in welche der jeweilige Betrieb eingebettet ist, zu schützen. Folglich muss ein Bio-Wein nicht zwangsläufig vegan sein. Allerdings können bezüglich der Verwendung tierischer Ingredienzien gewisse Vorgaben bestehen. So kann beispielsweise hinsichtlich der Schönung die Verwendung von Bio-Eiern vorgeschrieben sein.
Etikettierung von Weinen in Österreich
Die für das Etikett eines Weins in Österreich vorgeschriebenen Angaben geben manchmal nur teilweise Aufschluss darüber, ob das entsprechende Produkt wirklich vegan ist. Denn laut der seit 2012 in Kraft getretenen Vorschrift müssen lediglich aus Eiern gewonnene Albumine und das aus Milch gewonnene Kasein ausdrücklich erwähnt werden, sollten sie enthalten sein. Ist ein Wein hingegen offiziell als vegan zertifiziert, können potenzielle Konsumentinnen und Konsumenten sicher davon ausgehen, dass ein entsprechendes Produkt keinerlei tierische Bestandteile enthält.
Vegane Weingüter in Österreich
Der Trend hin zu umwelt- und tierfreundlicheren Produkten hat sich mittlerweile auch im österreichischen Weinbau fest etabliert. Eine große Anzahl der Weine kann inzwischen bedenkenlos als vegan bezeichnet werden. Dementsprechend stellt die folgende Auflistung lediglich eine Auswahl, aber bei Weitem nicht die Gesamtheit aller veganen Weinproduzenten aus Österreich dar.
Weingut Allram
Dieser Weinbaubetrieb befindet sich in Niederösterreich und wird bereits in vierter Generation bewirtschaftet. Auf Basis von rund 30 Hektar Anbaufläche um die Ortschaft Strass werden sowohl die Weißweine Grüner Veltliner, Riesling sowie Grau- und Weißburgunder als auch die Rotweine Blauer Zweigelt und St. Laurent produziert. Da man hierbei komplett auf tierische Ingredienzien verzichtet, sind alle diese Weine vegan. Überdies wurden die Produkte des Weinguts Allram schon mit zahlreichen nationalen und internationalen Preisen ausgezeichnet.
Weingut Fürnkranz
Auch dieser Betrieb in der niederösterreichischen Marktgemeinde Obritz ist schon durch die Hände mehrerer Generationen gegangen. Als ihn jedoch der jetzige Inhaber Gerald Fürnkranz 2013 übernahm, wurde er komplett auf die Produktion veganer Weine umgestellt. Dabei ist dieses Weingut das erste in Österreich, welches sogar offiziell als „vegan“ zertifiziert wurde. Zur Schönung kommen Erbsenprotein und Kartoffelstärke zum Einsatz. Produziert werden die Weißweine Grüner Veltliner, Chardonnay sowie Blütenmuskateller und die Rotweine Blauer Zweigelt, Merlot sowie Roesler. Um auch Kundinnen und Kunden mit einer entsprechenden Intoleranz für diese Produkte zu gewinnen, achtet man bei Fürnkranz auf einen möglichst niedrigen Histamingehalt. Die Weine haben in den letzten Jahren zahlreiche Auszeichnungen erhalten.
Winzerhof Allacher
Dieser in der burgenländischen Ortschaft Gols beheimatete Betrieb hat bereits 1992 konsequent auf ökologischen Weinbau umgestellt. Dadurch gehört er zu den Pionieren dieser Branche. 2013 begann man schließlich mit der Herstellung veganer Weine. Auch auf einen möglichst niedrigen Histamingehalt wird geachtet. Produziert werden Weißweine wie etwa Welschriesling und Rotweine, beispielweise Blaufränkischer oder St. Laurent.
Bio-Weingut Weiss
In diesem Betrieb, welcher ebenfalls im burgenländischen Gols beheimatet ist, produziert man nicht nur ökologisch, sondern seit dem Jahr 2012 auch vegan. Anstatt Gelatine kommt pflanzliches Protein zum Einsatz. Das Sortiment beinhaltet die Weißweine Welschriesling, Chardonnay und Heideboden sowie die Rotweine Zweigelt, Faktotum und Freigeist. Bewirtschaftet wird das Weingut inzwischen bereits in der sechsten Generation. Weil es auch diesbezüglich Menschen mit entsprechenden Unverträglichkeiten gibt, liegt bei Weiss der Fokus nicht nur auf dem Histamin-, sondern auch auf dem Fruktose- und Sorbitgehalt des produzierten Weins.
Weingut Schwarz
Dieses Gut im niederösterreichischen Schrattenberg stellt sowohl süße als auch trockene Weiß- und Rotweine her. Auf tierische Ingredienzien wird dabei vollständig verzichtet. Die erzeugten Produkte wie Gelber Muskateller, Zweigelt, Blauer Portugieser, Riesling oder Gemischter Satz wurden schon mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet.
Weingut Wieninger
Interessanterweise befindet sich dieser Betrieb in Wien, der Hauptstadt und zugleich größten Stadt Österreichs. Durch den Anbau am Nuss- bzw. Bisamberg, zwei Orten mit unterschiedlichen Standortbedingungen, entsteht eine diverse Produktpalette. Diese setzt sich aus Weinen zusammen, welche nicht nur vegan, sondern auch biodynamisch sind. Die biodynamische Landwirtschaft stellt eine Sonderform der ökologischen Landwirtschaft dar und weist mit die strengsten Richtlinien bezüglich Umweltschutz auf.
Wie werden nicht-vegane Weine hergestellt?
Den Ausgangspunkt, an dem manche Weine ihren veganen Charakter verlieren, bildet die Schönung. Sie geschieht, wie der Begriff bereits vermuten lässt, in erster Linie aus ästhetischen Gründen. Stiele, Schalen und Kerne der Trauben hinterlassen Stoffe im Wein, welche diesem ein trübes Erscheinungsbild verleihen. Dies assoziieren viele Menschen mit Verunreinigung, was wiederum Abneigung hervorruft. Mittels entsprechender Verfahren lässt sich das Getränk jedoch klären.
So werden vegane Weine hergestellt
Natürliche Schönung
Hinsichtlich aller beschriebenen Verfahren gilt es zu beachten, dass sie in erster Linie lediglich etwas beschleunigen, das ohnehin geschieht. Ohne Zugabe entsprechender Hilfsmittel werden die im Wein enthaltenen Trubstoffe ebenfalls sedimentieren, wenn auch erst nach längerer Zeit. Andererseits ergibt sich so eine weitere Möglichkeit, veganen und dennoch klaren Wein herzustellen. Überdies entfernen die tierischen und nicht-tierischen Hilfsmittel oftmals nicht nur Trubstoffe, sondern auch Geschmacks- und Farbstoffe, was den Charakter des Weins merklich verändern kann. Viele Weinproduzenten lagern ihr Produkt daher einfach so lange, bis es von selbst klar geworden ist. Entsprechende Hilfsmittel kommen nur dann zur Anwendung, wenn ein Wein möglichst schnell auf den Markt gelangen soll.
Es wäre jedoch falsch anzunehmen, dass nicht natürlich geschönte Weine grundsätzlich minderwertiger sind. Zusätzliche Hilfsmittel können den Charakter eines Weins schließlich auch zum Positiven verändern. Vielmehr sollte das Verfahren der natürlichen Schönung als eine weitere Möglichkeit gesehen werden, vegane Weine zu produzieren und dabei ggf. von entsprechenden Nebeneffekten zu profitieren.
Fazit
(Manche mögen anmerken, es gäbe bei diesem Spruch auch noch eine fünfte Zeile. Diese ist jedoch für das vorliegende Thema ohne Bedeutung.) Trübe Getränke stoßen uns Menschen instinktiv ab. Obgleich manche auch diesbezüglich eine andere Meinung vertreten, so ist doch Wasser das einzig wirklich elementare Getränk. Ohne die Zufuhr von Wasser können wir unmöglich überleben. Das gilt natürlich hinsichtlich aller anderen Lebewesen. Trübes Wasser ist meist verunreinigt und birgt die Gefahr, uns krank zu machen. Die Abneigung gegenüber trüben Getränken stellt folglich einen natürlichen Schutzinstinkt dar. Aus diesem Grund werden auch Winzerinnen und Winzer künftig nicht darum herumkommen, ihrer Kundschaft klare Weine anzubieten. Dank des allgemein vorhandenen Bedürfnisses nach umwelt- und tierfreundlicheren Produkten und der damit verbundenen Etablierung veganer Schönungsmethoden kann dem jedoch inzwischen immer unproblematischer Rechnung getragen werden; eine Entwicklung, welche einen mit Spannung und Vorfreunde in die Zukunft blicken lässt.
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